Asien deutlich im Aufwind – Deutschland rutscht weiter ab
In fast allen Regionen lässt sich eine moderate positive Stimmung erkennen. Asien sticht dabei am stärksten hervor: Die Stimmung erreicht dort erstmals seit Jahren wieder das Niveau früherer Rekordwerte. Die Region zeigt in der aktuellen Befragung die deutlichste Aufwärtsbewegung und bestätigt ihre anhaltend hohe Marktaktivität.
Die Stimmung in Europa bleibt grundsätzlich positiv, verliert aber auch hier teilweise. Deutschland fällt weiter zurück und liegt inzwischen deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Der Rückgang spiegelt die weiterhin bestehenden strukturellen Herausforderungen bei Genehmigungen, Flächenbereitstellung, Netzanbindung und der regulatorischen Umsetzung wider.
Der „Rest der Welt“ zeigt eine klar positive Bewegung und knüpft an die Dynamik früherer Erhebungen.
Nordamerika bleibt einzige Region mit deutlich negativem Marktumfeld
Nordamerika bildet das klare Gegenstück zur globalen Entwicklung: alle untersuchten Kategorien liegen weiterhin im negativen Bereich. Grund sind veränderte politische Rahmenbedingungen in den USA, Verzögerungen bei Anreizstrukturen sowie Projektabsagen, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Erwartungen belasten. Damit bleibt Nordamerika die einzige Region, die durchgehend unter der neutralen Marke bewertet wird.
Rahmenbedingungen: Uneinheitliche Trends – Deutschland fällt weiter zurück
Bei den Onshore-Rahmenbedingungen zeigt sich international eine leichte Erholung, die jedoch nicht an das Niveau früherer Jahre heranreicht. Einzige Ausnahme: Deutschland, wo die Bewertung weiter sinkt.
Im Offshore-Bereich verbessert sich das Stimmungsbild in Asien, Nordamerika und dem Rest der Welt leicht. Europa und Deutschland verlieren erneut – Deutschland dabei am stärksten. Komplexe regulatorische Vorgaben, Engpässe in der Netzanbindung und Unsicherheiten bei der Umsetzung der Ausbauziele wirken hier besonders stark. Gescheiterte Ausschreibungen spiegeln dieses Bild gegenseitig wider.
Marktentwicklung: Kurzfristig positiver – langfristig auseinanderdriftend
Kurzfristig (Zwölf-Monats-Ausblick) ist die Stimmung im globalen Onshore-Markt wieder etwas besser. Deutschland bleibt jedoch auch hier das Schlusslicht. Die langfristigen Erwartungen (zwei Jahre) zeigen:
• Asien mit dem klar positivsten Trend
• Europa moderat positiv, aber rückläufig
• Deutschland deutlich schwächer, strukturell belastet
• Nordamerika leicht erholend, aber weiterhin unter null
Offshore zeigt ein ähnliches Muster: leichte Erholung international, erneuter Rückgang in Deutschland.
Deutschland: Positiv, aber weit unter früheren Werten
Der deutsche Markt bleibt weiterhin positiv bewertet, aber im Vergleich zu früheren Erhebungen auf niedrigem Niveau. Der Abstand zu Europa wächst – ein neuer Trend, der zeigt, dass nationale Rahmenbedingungen zunehmend als Hemmnis wahrgenommen werden.
Die Diskrepanz zwischen politischen Ausbauzielen und tatsächlicher Umsetzung wird deutlicher.
Turbinengrößen 2030: Erwartungen stabilisieren sich – Wachstum erreicht natürliche Grenzen
Die Erwartungen an die Turbinengrößen (in 2030) „stabilisieren“ sich zunehmend, was u.a. auch an dem näherkommenden Zieljahr liegen wird. Die prognostizierte Leistung neuer Onshore-Turbinen im Jahr 2030 liegt mit durchschnittlich 8,3 Megawatt leicht unter früheren Werten. Auch im Offshore-Bereich sinkt die Erwartung geringfügig auf durchschnittlich 19,2 Megawatt. Die Branche löst sich damit von früher sehr ambitionierten Wachstumsannahmen und orientiert sich stärker an – für Lieferanten und Betreiber – wirtschaftlich tragfähig und technisch bewährten Anlagengrößen.
Einsparpotenziale durch neue Technologien: Optimismus nimmt wieder leicht zu
Positiv entwickelt sich wieder die Einschätzung zu möglichen Einsparpotenzialen durch technologische Fortschritte. Der Optimismus steigt von einem vergleichsweise niedrigen Niveau leicht an, insbesondere im Offshore-Bereich. Skaleneffekte, effizientere Installationsprozesse und Weiterentwicklungen in der Produktion werden als zentrale Hebel zur Kostensenkung gesehen.
Breite Beteiligung aus allen Teilen der Wertschöpfungskette
Die Teilnehmenden decken erneut ein breites Spektrum der Wertschöpfungskette ab. Hohe Anteile aus Planung und Projektierung, Betrieb und Wartung sowie der herstellenden Industrie sorgen für ein repräsentatives, globales Abbild der Branche. In Europa und Deutschland tätige Marktteilnehmer stellen den größten Teil der Teilnehmenden, gefolgt von Asien und Nordamerika, wodurch der WEtix wieder regionale Entwicklungen breit und belastbar widerspiegelt.
Zum WindEnergy trend:index
Der WindEnergy trend:index ist ein Stimmungsbarometer für die Branche, das von der WindEnergy Hamburg, der globalen Leitmesse für die Windenergie, in Zusammenarbeit mit wind:research, einem der führenden Marktforschungsinstitute für Windenergie, erstellt wird. Die Befragung fokussiert dabei die Untersuchung der Potenziale in der Windenergie im On- und Offshore-Bereich. Im Rahmen der aktuellen Umfrage haben von September bis Anfang November 2025 knapp 700 Personen ihre Einschätzung zu den Entwicklungen der weltweiten On- und Offshore-Windindustrie abgegeben. Der WEtix umfasst alle weltweiten On- und Offshore-Regionen. Als Marktregionen wurden Deutschland, Europa (inkl. DE), Nordamerika, Asien und der „Rest der Welt“ definiert. Rund 14 % der Teilnehmenden arbeiten ausschließlich im Offshore-Bereich, während ca. 38 % überwiegend im Onshore-Bereich aktiv sind. Etwa 43 % fokussieren sich sowohl auf Onshore als auch Offshore. Unternehmen, die in dem Bereich „Sonstige“ (1 %) angesiedelt sind, stammen z.B. aus den Branchen Wasserstoff und Photovoltaik. Der WEtix fand in der 15. Ausgabe erstmals zusätzlich in spanischer Sprache statt.
Über die WindEnergy Hamburg
Die WindEnergy Hamburg, die Weltleitmesse der Windenergiebranche, wird vom 22. bis 25. September 2026 erneut zum zentralen Networking-Hub für Experten, Unternehmen und Investoren aus der ganzen Welt: Im Herzen der pulsierenden Hansestadt präsentieren mehr als 1.600 Unternehmen aus rund 40 Ländern auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress in elf Hallen den 43.000 Teilnehmenden aus rund 100 Ländern ihre Innovationen und Lösungen. Anlagenhersteller und Zulieferer entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Onshore- und Offshore-Windenergie geben auf 80.000 m² einen umfassenden Marktüberblick. Mit einem neuen Expo-Bereich Energy Storage in einer eigenen Halle (A2) auf rund 3.600 Quadratmetern rückt das Thema Speichertechnologie in den Fokus der Weltleitmesse. Begleitet wird die Messe von frei zugänglichen und hochkarätig besetzten Konferenz-Sessions zu allen Schwerpunktthemen, die die Branche bewegen. Das Team der WindEnergy Hamburg gestaltet dieses kostenlose Konferenzprogramm mit über 300 Top-Speakern auf sechs Open Stages gemeinsam mit seinen Partnern, unter anderem dem globalen Windenergieverband GWEC, dem europäischen Verband WindEurope, den nationalen Verbänden VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) und BWE (Bundesverband WindEnergie) sowie führenden Medien und Unternehmen der Branche.
Öffnungszeiten und weitere Informationen
Die WindEnergy Hamburg 2026 ist von Dienstag, 22. September, bis Donnerstag, 24. September, jeweils von 10:00 bis 18:00 Uhr sowie am Freitag, 25. September, von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Der Zutritt ist über die Eingänge Messeplatz (Mitte), St. Petersburger Straße (Ost), Karolinenstraße (Süd) und Lagerstraße (West) möglich.
Für alle Besuchenden, die ein Online-Ticket besitzen, ist die Weltleitmesse noch nachhaltiger zu erreichen: Jedes online gekaufte Besucherticket enthält ein Ticket für die An- und Abreise im Hamburger Nahverkehr.
Über wind:research:
Das Marktforschungsinstitut wind:research liefert mit Marktstudien und Analysen sowie Gutachten bis hin zu M&A-Leistungen für die Windenergie detaillierte Ansätze zur Strategieentwicklung für Energieversorger, Projektentwickler, Betreiber, Hersteller von Komponenten und Anlagen sowie für Kommunen, Länder und Bund. Zudem bietet es wöchentliche Clippings zu einem weiten Themenspektrum, zum Beispiel auch Wasserstoff. Weitere Informationen: www.windresearch.de
Kontakt bei Fragen zu Inhalt, Auswertung und Methodik und wind:research: presse(at)windresearch(dot)de
Alle Pressematerialien und Grafiken zum Download: https://hmc.canto.de/b/SCEHN

